Am 28. Mai konnten wir in Straßburg zu baureka.online informieren.
Während der renommierten 52. Tagung für Ausgrabungswissenschaft und Bauforschung, die vom 25. bis 29. Mai 2022 in Straßburg stattgefunden hat, hatten wir die Gelegenheit, zum Fortgang unseres Projekts zu berichten. An einem Info-Stand konnten wir während der Pausen Fragen beantworten und verteilten Flyer. Darüber hinaus präsentierten wir baureka.online in der Sektion 'Digitale Werkzeuge in der Bauforschung' in einem mehrteiligen Vortrag (downloads).
Nach einer allgemeinen Einführung zum Projekt durch Hermann Schlimme informierte Matthias Razum zur Rolle digitaler Forschungsdaten aus wissenschaftspolitischer Perspektive. Er referierte die aktuellen Anforderungen, die von unterschiedlichen Seiten formuliert werden, beispielsweise durch die DFG, den Rat für Informationsinfrastrukturen oder Horizon Europe. Gemeinsam ist die Aufforderung und zugleich die Anforderung an Forschende, entstandene und entstehende Forschungsdaten zu sichern und langfristig in Repositorien zugänglich zu machen. Ein solches FAIRes Spezial-Repositorium wird baureka.online sein. Der Informatiker Matthias Razum unterstrich die Einbindung des Projektes baureka.online in das Organisationsgefüge der Nationalen Forschungsdateninfrastruktur (NFDI) und betonte, dass mit RADAR bereits ein Repositorium vorhanden sei, das an die Bedürfnisse der Historischen Bauforschung angepasst werde.
Nadine Marcinczik stellte das Metadatenschema vor, dass zur systematischen Erfassung solcher Forschungsdaten dienen wird. Ein Testbogen, der an die Tagungsteilnehmer verteilt wurde und auch über die Tagung hinaus online ausfüllbar ist, sollte zugleich die Praxistauglichkeit überprüfen. Felix Martin präsentierte eine erste Version des zukünftigen Internetportals von baureka.online, das den Nutzenden sowohl zur Datenablage als auch zur Recherche dienen soll. Abschließend erläuterte Anke Naujokat das weitere Vorgehen und rief die Bauforschungscommunity zur aktiven Mitarbeit auf.
Corinna Rohn leitete die Diskussion, die zentrale Aspekte unserer Arbeit berührte. Wir konnten bestätigen, dass baureka.online als Metasuchmaschine konzipiert werden soll, die sowohl eigene Daten als auch die Inhalte externer Archive auffindbar machen soll. Es wurde deutlich gemacht, dass die Datengebenden ihre Rechte an den bei baureka.online hochgeladenen Daten nicht verlieren, sondern im Gegenteil ihre Rechte wahren, da die Forschungsdaten mit Lizenzen und Embargos versehen und über DOIs zitierfähig bereitgestellt werden können.
Die Kosten für die Speicherung der Forschungsdaten können zukünftig bei der Beantragung von Projektgeldern bei Fördergebern berücksichtigt werden. Wir nehmen die Aufforderung an, zeitnah ein transparentes Kostenmodell zu entwickeln. Für die Einhaltung technischer Anforderungen an die bei baureka.online hochgeladenen Daten werden wir Handreichungen vorbereiten. Für die Sicherstellung der inhaltlichen Datenqualität werden intern aktuell unterschiedliche Lösungen diskutiert, darunter auch ein Peer-Review-Verfahren. Grundsätzlich ist aber keine Modifizierung des Datenbestandes durch baureka.online beabsichtigt. Wir konnten dem Missverständnis entgegenwirken, dass unser Forschungsdatenportal die Aufgaben eines Staatsarchives übernehmen könnte. Mit baureka.online soll – im Unterschied zu institutionellen Archiven – die Möglichkeit geschaffen werden, speziell bauforscherische Daten nachhaltig zu speichern, zentral zu erschließen UND sie zu publizieren und nachzunutzen. Auf externe Ressourcen wie Archive und verwandte Repositorien soll jedoch verwiesen werden.
Wir bedanken uns für die Diskussionsbeiträge und die Anregungen, die wir in unsere Arbeit einfließen lassen.